Fidelio-Gruppe besuchte das Druckhaus der Rhein-Zeitung in Koblenz
Schon gleich zur Begrüßung und Einleitung in die Führung wurden die rund 20 Teilnehmer der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass "es heute mit Sichereit etwas später" mit dem Druck werden würde. In der Münchner Allianz-Arena hatte zeitgleich das Champions-League Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern-München gegen den FC Barcelona gerade erst begonnen. Und für einen Großteil der morgigen Ausgaben der RZ sollte das Ergebnis noch Bestandteil der Zeitung werden.
Man ließ sich also Zeit mit dem Rundgang durch das erst vor wenigen Jahren neu errichtete Druckhaus in der Mittelrheinstraße am Autobahnkreuz Koblenz.
Nach einem kurzen Filmbeitrag über die Geschichte der Rhein-Zeitung und des Mittelrhein-Verlages sowie die Entstehung der täglichen Zeitung wurden zunächst ein kleiner Snack und Erfrischungsgetränke zur Stärkung gereicht. Dann ging's mit der eigentlichen Führung los:
Im Keller wurde das Papierlager mit den riesigen bis zu 3to schweren Papierrollen besichtigt. Hier konnten die Teilnehmer auch sehen, wie die Rollen ohne menschliche Eingriffe vollautomatisiert und maschinell am Fuß der gigantischen Druckmaschine eingelegt werden.
Nächste Station war der Kontrollraum. Hier werden nicht nur die Rotationsdruckmaschinen gesteuert und überacht, hier werden auch die Druckplatten vorbereitet und belichtet. Von der Referentin erhielt die Gruppe interessante Informationen über das Druckverfahren in den vier Grundfarben cyan, magenta, gelb und schwarz.
Die erste Halbzeit in München war gerade beendet, da lief in Koblenz die Druckmaschine an. Die allerersten Ausgaben der morgigen Rhein-Zeitung müssen ohne das Endergebnis aus München auskommen - irgendwann muss der Druck beginnen, sollen alle Ausgaben nicht nur rechtzeitig fertig gestellt, sondern auch noch im ganzen nördlichen Rheinland-Pfalz verteilt sein.
Mit bis zu 45 Stundenkilometern rasen die 140cm breiten Papierbahnen im Druck durch die haushohe Maschinerie. Dabei werden sie beidseitig im Verfarbdruck bedruckt, geschnitten, gefaltet und zusammengetragen. Es ist absolut beeindruckend zu sehen, wie 'vorne' das leere Papier in die Maschine hineinrast und Sekunden später 'hinten' als fertige Rhein-Zeitung wieder heraus kommt. Bis zu 45.000 Zeitungen pro Stunde können so gedruckt werden. Die erste gedruckte Ausgabe (C - Cochem) war innerhalb weniger Minuten komplett fertig, bevor die nächste Ausgabe (Frühausgabe Koblenz) nach einem nur max. 5-minütigen Plattenwechsel an den Start ging.
Auch die Nachbearbeitung der frisch gedruckten Zeitungen erfolgt vollautomatisch im Logistikzentrum: Beilagen wie Werbung, Programmzeitschrift, usw. werden maschinengesteuert an genau die richtigen Stellen der Zeitung eingefügt. Dann werden die fertig konfektionierten Zeitungen gebündelt und verpackt und auf Transportbändern bis in die bereit stehenden Lieferwagen der Auslieferer gefahren.
Zum Abschluss der Führung gegen 22.30h - in München endete gerade das Spiel der Bayern zwar mit einem 3:2-Sieg aber trotzdem mit dem Ausscheiden aus dem laufenden Wettbewerb - liefen die großen Maschinen dann 'richtig' an. Die letzten Informationen aus der Allianz-Arena waren eingetroffen und der Druck konnte beginnen.
Die Teilnehmer an der Führung erhielten jeder noch ein Exemplar der 'morgigen' Zeitung druckfrisch aus der "Presse", bevor sie nach einem höchst interessanten Abend wieder die Heimfahrt nach Mülheim-Kärlich antreten konnten.
Weitere Fotos von der Führung gibt's in unserer Galerie!